Dies ist nun schon das 6. Jahr meiner Mittwochstouren.
Einiges hat sich verändert an meinem Blog in dieser Zeit.
So kann ich keine Läufe mehr machen wie noch 2012, ich gehe auch nicht mehr strikte an jedem Mittwoch auf Wanderschaft, dafür nehme ich mir mehr Zeit fürs Fotografieren.

Auch 2017 wird es wieder Veränderungen geben.
Ich habe jetzt zwar mehr Zeit fürs Wandern und Biken, aber ich werde davon seltener einen Blog schreiben.
Ich will nur dann einen Bericht schreiben, wenn ich etwas Besonderes erlebt habe - ich will mich keinesfalls selber unter Druck setzen, an einem neblig grauen Tag einen Bericht schreiben zu "müssen" nur weil Mittwoch ist.

Wandern kann ich ja dann trotzdem, auch im Regen.



Die bisherigen Touren der früheren Jahre:

Neu gibt es jetzt noch einen Bericht über meine Freizeitbeschäftigung: derwegzumboot.blogspot.com

Kontakt: alfred-lehmann@bluewin.ch

Mittwoch, 25. Januar 2017

25.1.2017 Schneeschuh-Rundwanderung Col des Mosses - Pra Cornet

Ich nehme mir ja immer wieder mal eine Wanderung vor, die nicht gerade vor der Haustüre liegt, eine lange Anreise schreckt mich nicht ab.
Auch heute plane ich auf dem Col des Mosses eine Schneeschuhwanderung, von der mir das Bild einer abgelegenen Hochebene gut gefallen hat:

Die Hochebene Pra Cornet:



Die lange Anreise beginnt mit einem Schmunzeln:
Ich nehme den platschvollen 7Uhr-Pendlerzug nach Bern.
Im Lautsprecher ertönt:
"Wir treffen mit 4 Minuten Verspätung in Bern ein. Grund dafür ist das Verlegen des Schlüssels durch den Lokführer...  "

Schön, wenn auch nicht spektakulär, die Wanderung durch den offenen Bergwald:





Im Wald:
Die Vögel halten es gleich wie die Börse (oder vielleicht ist es ja umgekehrt??) :
Sie nehmen die kommende Entwicklung schon vorweg.

Heute jedenfalls singen sie trotz vielen Minusgraden im Januar ihre Lieder so, als ob der Frühling schon längst da wäre!
Das gefällt mir!



Ich glaube oder bin mir fast sicher, dass das schon wieder ein Fichtenkreuzschnabel ist, der da zu oberst auf einem Baumwipfel seinen melodiösen Gesang erklingen lässt.
Offenbar sind die gar nicht so selten - wenn man ihren Gesang kennt.

Nach einem ersten Aufstieg komme ich auf diese Hochebene hinaus:





Da kann ich mir ja gut auch mal eine eigene Spur leisten:



Uebrigens ist der Berg direkt in der Richtung meiner Spur der Pic Chaussy, den ich im letzten Sommer einmal bestiegen habe (und dessen Name ich rasch wieder vergessen wollte!)

Link:  17.8.2016 Col des Mosses - Pic Chaussy - Les Diablerets




Es reut einen fast, mit den Schneeschuhen diese Schneestrukturen zu zerstören!





Ich habe heute mein Natel mit dem SBB-Fahrplan nicht dabei.
So plane ich einfach, bei meiner Rückkehr auf den Col des Mosses ins nächste Postauto Richtung Château d'Oeux zu steigen, ich bin früh dran.
Aber oha!
Das nächste Poschi fährt um 17.10, d.h. fast 2 1/2 Stunden warten!

So frage ich einen Langläufer, ob er mich mit seinem Auto zu einer Bahnstation mitnehmen könnte.
Er kann - aber in die andere Richtung, nach Le Sépey.
Ich kenne diesen Ort an der Linie Les Diablerets - Aigle von früheren Touren - dort muss ich aber wieder 3/4 h auf den nächsten Zug warten.
Ich habe also noch etwas Zeit für einen Gang durch das Dorf - der allerdings sehr schnell beendet ist.

Der Bahnhof Le Sépey  .....








... nicht gerade der Nabel der Welt, ....














....  und auch der Zug, der dann irgendmal einfährt, ist nicht der Eurocity!








Ich hatte das Glück, in Bern geboren und aufgewachsen zu sein, mit allen Privilegien.
Wenn man dagegen in Le Sépey zur Welt kommt, dann hat man irgendwie den Zonk erwischt.

Auch für das Ende der langen Reise hat die SBB nochmal eine Ueberraschung bereit:
Ich warte in Lausanne bei der zweiten Klasse auf den Intercity, da halten aber lauter Erstklasswagen vor mir.
Doch dann sehe ich, dass die für diese Fahrt als 2.Klasse umfunktioniert wurden, und so kann ich es mir (halt) in einem Erstklasswagen wohl sein lassen. Auch recht so!




Eine etwas abgelegene, aber schöne Rundwanderung war das heute:



Dienstag, 3. Januar 2017

3.1.2017 Wanderung Marbach - Wachthubel - Schangnau

Ich fahre im Morgengrauen mit dem Zug durchs Emmental.
Es hat gestern ganz wenig geschneit - kaum der Rede Wert:



In einem ganz kurzen Moment sehe ich auf einem nahen Hügel 2 Rehe, die sich genau am Horizont messerscharf vor dem glasklaren Himmel abheben.
Welches Bild! - nur sekundenlang.
Ich speichere es dankbar in meiner Erinnerung - ohne jegliche Elektronik  ... halt. 
Dann kommt mir für einen kurzen Moment der abstruse Gedanke wie das wohl wäre, wenn ich jetzt die Notbremse ziehen würde, um dieses Bild noch länger aufnehmen zu können.
Natürlich ist das blanker Unsinn und ich lasse es bleiben.

Aber hier der Link zu einem, der den Griff an den roten Hebel aus einer subjektiven Panik heraus nicht hat bleiben lassen:

20.8.2015 Mit dem Bike: Gebidumpass

Nach Trubschachen wird die Vorfreude auf einen sonnigen Tag getrübt - wir fahren in eine Wand von dunklen Wolken und Nebel hinein. Damit habe ich nicht gerechnet.

Beim Start in Marbach dann:



Ich sitze hier ziemlich in der Tinte an diesem Prachtstag - sogar Kaffee ist Fehlanzeige in Marbach zu dieser Uhrzeit.

Aber das kann ja noch werden - wer weiss!

Zuerst bleiben mir nur die Bilder des Frostes:





Dann hellt sich aber meine Stimmung schlagartig auf:
Beim Weiler Buchschachen kann ich diese Gruppe von Vögeln beobachten:



Ich glaube es kaum, das sind Fichtenkreuzschnäbel!!
Ich kenne die natürlich wegen ihres sehr auffälligen Gefieders, aber selber habe ich noch nie einen gesehen.






Und?
Soll ich mich jetzt mit dem Winter versöhnen?
Denn natürlich kann ich die nur beobachten, weil sie auf einer kleinen aperen Stelle ihr Futter suchen und ich zufälligerweise da vorbei gekommen bin.
Im Sommer sind die irgendwo, für mich unauffindbar.

Aber nein, ich bleibe ein passionierter Feind des Winters!
Die paar Fichtenkreuzschnäbel bringen mir meine nun schon 3 abgerissenen Sehnen an den Oberschenkeln auch nicht mehr zurück. Jedesmal ist es passiert beim Ausrutschen auf Schnee oder Eis.
Stand Ende 2016....



Ich werde noch bei "meinem" Ornithologen Hans anfragen, ob das allenfalls eine Beobachtungsmeldung bei der Vogelwarte wert ist.

Weiter gehts im Wald bergan.
Als ich dieses Bild mache mit den ersten Sonnenstrahlen kurz vor der Höhe....



...  da höre ich das klopfende Geräusch eines Spechts auf Futtersuche ganz in der Nähe (es ist nicht das bekannte Trommeln).
Nach etwas Warten und Suchen sehe ich ihn: es muss eine Art von Buntspecht sein:



Doch zu Hause mit meinem Vogelbuch muss ich mich korrigieren: ich finde auf keinem Bild das Rot am Kopf für einen Buntspecht, nach der ganzen Zeichnung muss das ein Dreizehenspecht sein!!
Auch den habe ich nie zuvor gesehen!

Dann komme ich bald oben aus dem Wald:  Wau!




Noch ein paar Meter bis zum Wachthubel: welche Aussicht!



Dieses unberührte Bänklein ist ein guter Platz für mein Mittags-Picknick!



... oder soll ich doch lieber dieses nehmen gleich nebenan??:



Schwierig!

Nach kurzer Essenspause (es geht eine Bise) gehts wieder talwärts:






Obschon ich schon am frühen Nachmittag in Schangnau bin, lasse ich es damit bewenden.
Ich werde heute kaum mehr noch schönere Eindrücke finden.



Nachtrag: 
Hans bestätigt mir meine Vögel wie beschrieben.
Allerdings wird er vom Dreizehenspecht eine Meldung an die Vogelwarte machen - die Fichtenkreuzschnäbel sind offenbar gar keine so Rarität (aber für mich eben schon ein Erlebnis, wenn man sie zum ersten Mal sieht!)