Dies ist nun schon das 6. Jahr meiner Mittwochstouren.
Einiges hat sich verändert an meinem Blog in dieser Zeit.
So kann ich keine Läufe mehr machen wie noch 2012, ich gehe auch nicht mehr strikte an jedem Mittwoch auf Wanderschaft, dafür nehme ich mir mehr Zeit fürs Fotografieren.

Auch 2017 wird es wieder Veränderungen geben.
Ich habe jetzt zwar mehr Zeit fürs Wandern und Biken, aber ich werde davon seltener einen Blog schreiben.
Ich will nur dann einen Bericht schreiben, wenn ich etwas Besonderes erlebt habe - ich will mich keinesfalls selber unter Druck setzen, an einem neblig grauen Tag einen Bericht schreiben zu "müssen" nur weil Mittwoch ist.

Wandern kann ich ja dann trotzdem, auch im Regen.



Die bisherigen Touren der früheren Jahre:

Neu gibt es jetzt noch einen Bericht über meine Freizeitbeschäftigung: derwegzumboot.blogspot.com

Kontakt: alfred-lehmann@bluewin.ch

Samstag, 3. Juni 2017

2.6.2017 Mit dem Bike: Thun - Interlaken, via Eriz - Sichle - Beatenberg

Der Weg über die Sichle ist schon lange auf meinem Wunschzettel.

Auf früheren Touren: Blick zur Sichle von Norden her ... :



Link:  28.10.2014: Thun - Eriz - Honegg

... und von Süden her, der Uebergang zu hinterst im Justistal, vom Niederhorn aus:



Link:  14.11.2012: Thun - Niederhorn

Dass ich gerade heute dorthin gehe hat den Grund darin, dass vor 3 Tagen im Eriz ein Bär gesichtet wurde, erstmals im Kanton Bern seit 1823!
Es könnte ja sein, dass ich ihn sehe - am liebsten auf Distanz, z.B. an einem Gegenhang mit einem ordentlichen Graben dazwischen.
Jedenfalls packe ich das Tele in den Rucksack, für alle Fälle.

In Schwarzenegg sieht alles noch ziemlich friedlich aus:



Aber der Blick in die andere Richtung, wo ich hinfahre, ist nicht ganz so gemütlich:



Es ist verhext. 








Die einzige grössere Regenzelle schon am Mittag ist ausgerechnet in der Nähe des Eriz!:









Die Sichel ist 1680m hoch, bis auf ca. 1400m führt ein gut fahrbares Strässchen hoch:


Am Ende dieses Strässchens beginnt (wie erwartet) ein Bergpfad, auf den sich wohl kaum je Biker verirren.
Meine Biketouren sind halt oft auch "mit einem Bike erschwerte Wanderungen".

Hinter mir beginnt ein Donnergrollen in den Wolken - ich will wenigstens noch bis zum nahen Abhang gehen und zur Sichle hochschauen, dann entscheiden ob ich umkehren muss:



Es scheint eher etwas heller dort oben, und der ferne Donner ist verstummt - also weiter.

Der Weg ist beschwerlich.
Ich habe keine Zeit mehr um nach Bären Ausschau zu halten.
Zum Glück noch kein Regen (ausser einem Tröpfchen auf der Linse), auch nie einen Blitz gesehen.



Noch 150 Höhenmeter, mühsamer Weg, einsam, wieder das ferne Donnergrollen im Rücken, der Bär im Nacken?..., die Stimmung ist leicht angespannt.

Dann - urplötzlich, aus dem Nichts heraus ein ohrenbetäubender, gewaltiger Knall, direkt vor mir?? Ein vielfaches Echo hallt in den Felsen nach.
Mit stockt der Atem.

Zum Glück, nach einem Moment höre ich in grosser Höhe die beiden Militärjets abziehen, die diesen Ueberschallknall ausgelöst haben.....

Bei allem Verständnis für militärische Uebungen - die haben mich hier, bei der Gewitterlage, im ganz falschen Moment erwischt und einen gewaltigen Schreck ausgelöst....

Erleichterung, als ich oben auf dem Pass ankomme:



Bei der ersten Alphütte kann ich vor dem einsetzenden Regen etwas unterstehen, die Bäuerin bringt diesem armen Schlucker sogar gleich einen Kaffee!






Ich habe einen warmen Kaffee selten so genossen wie hier!











Nach einer Pause gehts weiter das Justistal hinunter Richtung Beatenberg:



Und noch ein Blick zurück zur Sichle:



Letztes Bild kurz vor Beatenberg: Ich glaube, die Meteorologen sagen diesen Wolken nach geschlagener Gewitterschlacht "Rückseitenwetter":



Mit dem Kraulen in einem Bärenfell ist es heute nichts geworden.
Ich hätte ihn gerne gesehen, auf Distanz natürlich.

Die Sichtung am Dienstag erfolgte noch ein Tal weiter östlich, auf dem Grünenbergpass.
Ich kenne die Gegend dort von einer früheren Tour her:



Link:  24.6.2015: Habkern - Grünenbergpass - Gemmenalphorn

Absolut verlassen, menschenleer, ideales Gelände für den Bären!

Ich hoffe, er bleibt lange dort und findet nicht meinen heutigen Weg über die Sichle ins Justistal. Es würde ihm gar nicht gut bekommen, wenn man ihn in Sigriswil oder Beatenberg sichten sollte. 
Da würde ein Medienhype losgehen, die Leute würden hysterisch gemacht, bis man ihn schliesslich abknallen "müsste".


Darum, Bär:  Bleib doch - bitte! - auf der Rückseite dieser Sieben Hengste - da wo Du jetzt bist und ungestört bleiben kannst!!

(ich bin so nah an den Felsen dran, dass ich dieses Panoramabild aus 3 Photos nicht "begradigen" kann)




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